Chronik der Feuerwehr Zittau
1913 | Anschaffung des ersten Kraftwagenlöschzuges |
Er bestand aus einem Benz- Motorspritzwagen, dessen Pumpe 2000 l Wasser pro Minute förderte, und einem Benz- Mannschaftswagen. Beides kostete 36000 Mark. Dafür konnten veraltete Handdruckspritzen außer Dienst gestellt werden. |
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1913 | "Oybiner Wasserleitung" in Betrieb genommen |
Damit standen 1913 zur Verfügung: 1.- Senator Justsche Leitung ( "Golbachquelle" ) = 2000 m3 /24h 2.- Weißbachtal- Leitung = 2700 m3 /24h 3.- Oybiner Leitung = 2250 m3 /24h 4.- Alte Oberseifersdorfer Leitung = 125 m3/ 24h |
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1907 | Letzte Bereitschaftswache der FFW Zittau im alten Marstall – Depot |
Abschiedsspruch „So leb den wohl, du schwarzes Nest, schön bis du noch nie gewest, für Aschewagen und dergleichen wirst der Zittaustadt noch reichen. Wir ziehen in ein neues Heim und wollen dort recht fröhlich sein!“ |
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1907 | Übergabe der neuerbauten Feuerwache ( 14.April ) |
Nach einjähriger Bauzeit übergab Oberbürgermeister Oertel das Gebäude der neuen Feuerwache auf der unteren Neustadt mit seinen Einrichtungen an Branddirektor Könitzer und seine Mannschaften. Damit verfügte Zittau über eine der modernsten Feuerlöscheinrichtungen in ganz Deutschland. Alles war nach damaligen neusten Standart gefertigt. Kellergeschoß: Heizungsanlage, Kohlenraum, Akku, Wirtschaftsraum Erdgeschoß: Gerätehalle mit 3 Einfahrtstoren 1. Stockwerk: Zentrale der Feuermelde- und Alarmanlage mit Telegraphenraum, Wach-, Schlaf- und Baderaum, 4 Rutschstangen ins Erdgeschoß 2. Stockwerk: Wohnung für Telegraphenmechaniker und Zugleiter Dachgeschoß: Kammern für Aussrüstung und Bekleidung Die mit allen technischen Neuerungen ausgestatteten Feuermelde- und Alarmanlage baute die Fa. Siemenz & Halske, Berlin. Sie bestand aus einem Einschlagweckersystem mit selbsttätiger Alarmierung von 50 außerhalb der Wache wohnenden Feuerwehrleuten. Mit der Zentrale waren 30 Straßenfeuermelder und 32 Privatmelder verbunden. Die in jeder Hinsicht weitsichtige technische Ausstattung erhöhte die Einsatzbereitschaft der Zittauer Feuerwehr enorm und war lange Zeit Vorbild für viele Städte in Deutschland. |
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1907 | Vernichtung der "Sonnensäle" durch Totalbrand |
1906 | Brand der Töpferbaude ( 28. November ) |
Infolge fehlenden Löschwassers war eine Brandbekämpfung unmöglich. Es war der 4. Bergbaudenbrand im Gebirge nach: - 1877 Hochwald - 1896 Rabenstein - 1902 Nonnenfelsen |
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1904 | Erster Automobilbrand ( 9.August ) |
Im Lückendorfer Forst war ein Auto des Fahradhändlers Seifert ( Adler - Vertretung ) wahrscheinlich durch Brandstiftung völlig zerstört worden. | |
1904 | Brand der Töpferbaude ( 28. November ) |
Infolge fehlenden Löschwassers war eine Brandbekämpfung unmöglich. Es war der 4. Bergbaudenbrand im Gebirge nach: - 1877 Hochwald - 1896 Rabenstein - 1902 Nonnenfelsen |
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1903 | Einrichtung eines Fahrrad- Löschzuges |
Das vierrädrige Gestell verfügte über eine Steigleiter, 150 m Schlauch, eine Kübelspritze, Strahlrohre und Rauchmasken. |
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1896 | 16. Verbandstag der Freiwilligen Feuerwehren der Amtshauptmannschaft Zittau |
Inzwischen bestanden in 27 Gemeinden 36 Freiwillige Wehren mit 2402 Mitgliedern. In den neu entstandenen Industriebetrieben bildeten sich erste Fabrikwehren, in der Stadt Zittau gab es zum damaligen Zeitpunkt 4 mit insgesamt 304 Kameraden. Der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungausgangs des 19. Jahrhunderts erfolgte die Notwendigkeit, sich noch verstärkter der Rettung von Menschenleben und auch Sachwerten zuzuwenden. So wurde in Zittau parallel zur Feuerwehr ein "Rettungs- Corps" gebildet, sowie vom Stadtrat einzelne Bürger speziell zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit verpflichtet. |
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1895 | Anschaffung der ersten Benzin- Motorspritze |
Motorspritze Fabrikat „Flader“ Jöhstadt, geliefert an die Feuerwehr Zittau. Dieses Gerät war dann noch bis 1966 ! bei der Stadtwirtschaft Zittau im Originalzustand als Baugruben – Entwässerungspumpe im Einsatz! Leider wurde dieses Gerät 1966 verschrottet! |
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1890 | Franz Könitzer zum Branddirektor von Zittau berufen. |
Der Unternehmer E.F. Könitzer Franz Könitzer war der Sohn einer angesehenen Tuchmacherfamilie aus Thüringen und wurde am 26. April 1858 in Zittau geboren. Mit 25 Jahren trat er in die Firma seines Vaters ein, welche bereits im Jahre 1847 gegründet wurde. 33 Jahre lang widmete Franz Könitzer seine ganze Kraft der Fabrik. So besaß die Firma im Jahre 1850 150 Kraftstühle und 100 Handwebstühle, welche von 300 Fabrikwerbern bedient wurden. Insgesamt hatte die Firma 356 Mitarbeiter und beschäftigt damit mehr als dreifach soviele Arbeiter wie die Phänomenwerke von Gustav Hiller. E.F. Könitzer erlangte mit seiner Firma auch außerhalb der Region Beachtung. Im Februar 1890 wurde Könitzer Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Zittau. Die Freiwillige Feuerwehr wurde unter seiner Leitung modern Aufgerüstet und gilt seither als ein mustergültiges Beispiel für alle mittleren Städte im 19 Jahrhundert. So zum Beispiel der Bau von Feuerwehrdepot´s an der Theatergasse oder die Installation von vorbildlichen Alarm- und Meldeanlagen. Deshalb wird Könitzer auch als Gründer, Führer und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr bezeichnet und steht durch seinen Einsatz bei der Feuerwehr sehr im öffentlichen Leben. Innerhalb kürzeste Zeit wurde die Firma zur ersten größeren mechanischen Webereien in Zittau und Umgebung. Zum Anlass seines 70igsten Geburtstag wurde Franz Könitzer schließlich, als eines der ältesten Mitglieder der städtischen Körperschaft, für große Verdienste an der Stadt Zittau zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. |
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1890 | XII. Sächsischer Feuerwehrtag in Zittau |
1877 | Neue Wasserleitung aus dem Weißbachtal |
1877 | Neue Feuerlöschordnung vom 25. Januar |
Die wichtigsten Einzelheiten sind unter anderem: 1. Die Berufung eines Branddirektors durch den Stadtrat, dem 2. die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr und 3. der sogenannten Pflichtfeuerwehr untersteht. Diese Anordnung des Stadtrates verpflichtete mit Ausnahmen jeden männlichen Bürgers zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr zum Feuerlöschdienst. Als Ersatz für eine aktive Beteiligung werden später von diesen Steuern ("Feuerwehrabgabe") gefordert. 4. Festlegung neuer Feuersignale a) für den Wächter des Johannisturmes 4maliges Anschlagen auf Befehl des Branddirektors, 3maliges Anschlagen bei Feuerausbruch, 2maliges Anschlagen bei Feuerausbruch ind den Vorstädten, 1maliges Anschlagen bei außergewöhnlichen Brandfällen außerhalb der Stadt, b) für Nachtwächter 3maliges Hornsignal zum Wecken der Menschen in unmittelbaren Umgebung 2maliges Hornsignal zum Wecken der übrigen Bevölkerung. |