Chronik der Feuerwehr Zittau
1866 | Errichtung der ersten Feuerwache |
Das Gebäude der ehemaligen Hauptwache auf der Neustadt diente als erste Unterkunft. | |
1864 | Neue Wasserleitung ("Goldbachquelle") aus dem Gebierge / Errichtung eines Hochbehälters |
1862 | Mitte des 19. Jahrhundert besaß Zittau 14 fahrbare und 8 tragbare Spritzen zur Brandbekämpfung. |
Zur Bedienung dieser ernannte der Rat sogenannte "Spritzenmeister" und gab ihnen spezielle Instruktionen. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahrhunderte, wo verheerende Brandkatastrophen die Stadt mehrmals fast vollständig vernichteten, wurde die Notwendigkeit immer deutlicher, den Feuerschutz grundlegend zu verbessern und den Schutz der Bürger zu erhöhen. So wurde auf der Generalversammlung des Zittauer Turnverein am 19. Juli 1862 erstmalig beschlossen, eine sogenannte " Turner - Feuerwehr " zu gründen. Im März 1863 wurden 44 Kameraden mit Handschlag, durch den damaligen Bürgermeister Ludwig Haberkorn zum Dienst verpflichtet. Zum ersten Kommandanten wurde "Heinrich Buddeberg" berufen. Am 29. März 1863 fand eine erste Großübung statt. Offiziell gilt damit der "18. Juli 1862 als Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Zittau" Zielgerichtet hat der Zittauer Stadtrat in den folgenden Jahren die Stärkung seiner Feuerwehr nicht nur personell betrieben, er hat vor allem auf die Verbesserung der technischen Ausrüstung gedrängt. So wurde bis 1868 folgendes angeschaft: - eine neue Kastenspritze - ein Rettungstuch - eine zweite Spritze - eine Schiebeleiter - ein Rettungsschlauch Bis 1867 wurde die Mannschaftstärke auf 70 Personen erhöht. Bereits 1865 wurde auf der Schießwiese (heute Zittau Ost) ein Kletterhaus (Steigerturm) errichtet. Auch die Zittauer Kommunalgarde bekam neue Aufgaben. Zukünftig mußte sie den Zulauf Neugierer bei Bränden unterbinden. Mit den Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in unserer Stadt, seit 1862, wurden zu Bränden und Löscheinsätzen, zu technischen Erweiterungen und zu Festlichkeiten genaueste Aufzeichnungen geführt. So verdichten sich gesetzmäßig die Faktensammlungen immer mehr, je näher sie der Gegenwart liegen. |
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1835 | Anbringung erster Blitzableiter an öffentlichen Gebäuden |
1827 | Neue umfangreiche "Feuerordnung" von Zittau |
Sie regelt u.a. die Errichtung der ersten Spritzenhäuser in der Innenstadt und in den Vorstädten sowie die Strafmaße bei Nichteinhaltung der Ordnung. Zur Brandbekämpfung standen zu diesen Zeitpunkt außerdem zur Verfügung: 40 Sturmfässer 108 Schöpfgefäße 35 Wasserzuber 342 Eimer zum Befüllen der Spritzen 51 Leitern 6 Wasserwannen alte Hauptwache auf der Neustadt |
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1823 | Verpflichtung der Einwohner zur "Brandkasse" |
Vorher erfolgten nur vereinzelte freiwillige Zahlungen. | |
1809 | Weitere Verbesserung des Feuerschutzes |
Es wurden leistungsstärkere Spritzen gekauft und in allen Gegenden der Stadt und der Vorstadt verteilt. | |
1789 | Ergänzung der Feuerordnung |
Da der Stadtrat "mit Mißvergnügen hat ersehen müssen, daß von seiten löblicher Bürgerschaft ... die Vorschriften der hiesigen Feuerordnung ... nicht durchgehends befolgt worden", erließ er eine Reihe von speziellen Anweisungen, so für die "Feuer- Mauerkehre", die "Zimmerleute", für die "Feuerherren aus löblicher Bürgschaft" sowie eine neue "COMMUN- Verordnung". | |
1776 | Ersatz der Ledereimer zur Feuerbekämpfung |
Da sie sehr teuer waren und oft als Ersatz zur Schuhsohlenherstellung dienten wurden sie durch Strohgeflecht bzw. Segeltucheimer ersetzt. | |
1771 | Festlegung der Gerätschaften zur Feuerbekämpfung |
In jeden Haus sollten vorhanden sein: Feuereimer, Leitern, Haken, Spritze, Axt- bei Bierbürgern die doppelte Anzahl. |
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1757 | Beschießung der Stadt am 23. Juli |
Die Stadt Zittau wurde im Verlauf des siebenjährigen Krieges nur deshalb von den Östereichern beschossen, um die in Zittau ansässigen preußischen Besatzung zu vertreiben und deren Mehlvorräte zu vernichten. Mit 32 Kananonen und 10 Haubitzen wurde das einstmal blühende Anwesen mit glühenden Kugeln und brennenden Pechkränzen stundenlang geradezu übersät. An ein geordnetes Löschen war angesichts der unzähligen Brandherde überhaupt nicht zu denken. Die Beschießung traf die Zittauer völlig unvorbereitet und welche Feuerlöschordnung hätte wohl solch ein Bombardement jemals vorhersehen können. Selbst das letzte Mittel- die heilsuchende Flucht, unter zurücklassung sämtlicher Habe, war den Einwohnern verwehrt geblieben, da die Preußen sämtliche Stadttore verschlossen hielten. Wer einen Nachbarn helfen wollte, dem verbrannte das eigene Haus. Als Beispiel sei hier immer wieder der Bibliothekar Christian August Meyer zu nennen. Während er gemeinsam mit dem Küster der Klosterkirche die Schätze der Zittauer Ratsbibliothek im Hefterbau vor dem Feuer rettete wurde sein eigenes Haus in der Fleischergasse mitsamt seiner ganzen Habe ein Raub der Flammen. Von 641 Häusern verbrannten 599. 79 Menschen starben. Der materielle Schaden wurde damals mit 10 Millionen Talern angegeben, nicht eingerechnet die Verluste in Kultur und Wissenschaft die unersätzlich waren. Neben vielen Privatbibliotheken und -Sammlungen verbrannte auch das Rathaus mit seinen wertvollen Archiv und die St. Johanniskirche mit der neuerbauten Gottfried- Silbermann- Orgel. Die "Brandstellenkarte" von 1757 zeigt flächenmäßig das ganze Ausmaß der Zerstörung. Viele Menschen zeigten sich mit den geplagten Zittauern solidarisch, aus vielen Teilen der deutschen Länder kamen Geldspenden, die den Wiederaufbau der einstmals " die Reiche" genannte Stadt unterstützen halfen. | |
1750 | Anschaffung einer großen "Feuerspritze" mit Windkessel |
1741 | Neue Feuerordnung für Zittau |
1721 | Ankauf einer größeren "Feuerspritze" aus Breslau |
Sie wurde dem sächsischen König August dem Starken während seiner Reise nach Polen vorgeführt und Zittau empfing viel Lob dafür. Diese Spritze wurde zur Belustigung vor einer größeren Volksmenge ausprobiert, wobei der Strahl fast die Höhe des Rathausturmes erreichte. | |
1702 | Anordnung zur Prüfung von Feueressen |
Sie sollte durch Zimmerleute und Mauerer erfolgen und wurde unter Aufsicht von 12 "Feuerherren" gestellt. |